Wirbelsäulenstabilisierung (Spondylodese & dynamische Stabilisierung)

Eine chirurgische Option zur Stabili­sie­rung der Wirbel­säule

Wirbelsaeulenversteifung

Die Wirbelsäulenstabilisierung, auch Spondylodese genannt, ist eine chirurgische Methode zur Behandlung schwerer Wirbelsäulenbeschwerden. Daneben gibt es die Möglichkeit zur dynamischen, nicht-versteifenden Stabilisierung. Als spezialisierte Orthopäden und Wirbelsäulenchirurgen in München betrachten wir diese Operation als letzte Option, nachdem konservative und interventionelle Verfahren ausgeschöpft wurden. In diesem Artikel erläutern wir die Indikationen, den Ablauf, die Nachsorge sowie die potenziellen Komplikationen einer Wirbelsäulenversteifung.

Bevor eine Wirbelsäulenstabilisierung in Betracht gezogen wird, empfehlen wir folgende nicht-operative Behandlungsansätze:

1. Physiotherapie und gezielte Übungsprogramme

2. Medikamentöse Therapie (Analgetika, Entzündungshemmer)

3. Interventionelle Verfahren (z.B. Facettengelenkinjektionen, epidurale Steroidinjektionen)

4. Minimalinvasive Techniken (z.B. Radiofrequenzdenervation)

Erst wenn diese Methoden keine ausreichende Linderung bringen, sollte eine operative Versteifung erwogen werden.

Eine Wirbelsäulenstabilisierung wird in der Regel nur bei schwerwiegenden Erkrankungen und Zuständen empfohlen:

  • Fortgeschrittene degenerative Wirbelsäulenerkrankungen
  • Signifikantes Wirbelgleiten (Spondylolisthesis)
  • Schwere Skoliose im Erwachsenenalter
  • Instabile Wirbelbrüche
  • Wirbelsäulentumoren

Der Ablauf einer Wirbelsäulenstabilisierung umfasst mehrere Schritte, die wir sorgfältig planen und durchführen:

1. Umfassende Voruntersuchungen und Beratung

2. Narkose und Operationsvorbereitung

3. Chirurgischer Zugang (anterior, lateral oder posterior)

4. Fixierung der betroffenen Wirbel, ggf. auch mit dynamischen Implantaten

5. Wundverschluss und Einleitung der Heilung

Eine sorgfältige Nachsorge und Rehabilitation sind entscheidend für den Erfolg der Wirbelsäulenstabilisierung:

  • Engmaschige Nachuntersuchungen
  • Individuell angepasste Physiotherapie
  • Schrittweise Belastungssteigerung
Wirbelsaeulenversteifung

Es ist wichtig, dass Patienten über die realistischen Erwartungen und möglichen Komplikationen informiert sind.

Positive Langzeitergebnisse:

  • Signifikante Schmerzreduktion bei 60-80% der Patienten [1]
  • Verbesserte Funktionalität und Lebensqualität bei geeigneter Indikation [2]

Potenzielle Komplikationen

  • Infektionen (1-5% der Fälle) [3]
  • Implantatversagen oder -lockerung (5-10% innerhalb von 10 Jahren) [4]
  • Pseudarthrosen (5-15%, abhängig von Faktoren wie Rauchen, Osteoporose) [5]
  • Anschlussdegeneration in benachbarten Segmenten (bei Spondylodese bis zu 30% nach 10 Jahren, deutlich weniger bei dynamischer Stabilisierung!) [6]

Ehrliche Auseinandersetzung mit den Ergebnissen

Wir legen großen Wert darauf, unsere Patienten umfassend über die Vor- und Nachteile einer Wirbelsäulenstabilisierung zu informieren:

  • Die Operation kann bei sorgfältig ausgewählten Patienten zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität führen.
  • Es besteht jedoch keine Garantie für eine vollständige Schmerzfreiheit.
  • Bei korrekter Indikation sind auch die Langzeitergebnisse gut
  • Langfristig können Probleme in angrenzenden Wirbelsäulensegmenten auftreten.

Als spezialisierte Praxis in München mit hohem Operationsvolumen haben wir sehr viel Erfahrung speziell auch in der stabilisierenden Wirbelsäulenchirurgie, wenngleich wir nur einen sehr geringen Prozentsatz unserer Patienten auch wirklich operieren müssen.

Die Wirbelsäulenstabilisierung ist eine wichtige chirurgische Option bei der Behandlung schwerer Wirbelsäulenbeschwerden, die wir in unserer Praxis in München mit größter Sorgfalt und nur nach Ausschöpfung aller konservativen und interventionellen Möglichkeiten anwenden. Bei sorgfältiger Patientenauswahl und Durchführung kann sie erhebliche Schmerzlinderung und Verbesserung der Lebensqualität bieten. 

In unserer spezialisierten orthopädischen Praxis bieten wir Ihnen eine umfassende Beratung und modernste Therapiemöglichkeiten an. Wir erarbeiten gemeinsam einen individuellen Behandlungsplan, der Ihre Bedürfnisse und Erwartungen berücksichtigt und alle Optionen sorgfältig abwägt. Vereinbaren Sie gerne noch heute einen Termin!

Quellen:

[1] Ghogawala Z, et al. Laminectomy plus Fusion versus Laminectomy Alone for Lumbar Spondylolisthesis. N Engl J Med. 2016;374(15):1424-1434.
[2] Försth P, et al. A Randomized, Controlled Trial of Fusion Surgery for Lumbar Spinal Stenosis. N Engl J Med. 2016;374(15):1413-1423.
[3] Pawar AY, Biswas SK. Postoperative Spine Infections. Asian Spine J. 2016;10(1):176-183.
[4] Okuyama K, et al. Influence of pedicle screw diameter and length on screw breakage in spinal fusion surgery for spondylolisthesis. J Neurosurg Spine. 2015;23(3):375-380.
[5] Boden SD, et al. An AOA critical issue. The future of the orthopaedic surgeon-proceduralist or keeper of the musculoskeletal system? J Bone Joint Surg Am. 2005;87(12):2812-2821.
[6] Radcliff KE, et al. Adjacent segment disease in the lumbar spine following different treatment interventions. Spine J. 2013;13(10):1339-1349.