Tiefe Rücken­schmerzen

Nur Muskulär oder ernst zu nehmende Erkrankung?

Rückenschmerzen München

Rückenschmerzen sind eine der häufigsten Beschwerden, die Menschen jeden Alters betreffen können. Als Schmerzärzte in München ist es unser Anliegen, Ihnen zu helfen, die Ursachen Ihrer Rücken­schmerzen zu verstehen und die richtige Behandlung zu finden. In diesem Artikel erläutern wir die häufigsten Ursachen von Rücken­schmerzen, wie Sie diese unterscheiden können und welche Behandlungs­möglichkeiten zur Verfügung stehen. Unser Ziel ist es, Ihnen fundierte Informationen zu bieten und aufzuzeigen, wann Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollten.

Um Rückenschmerzen besser zu verstehen, ist es wichtig, die zugrunde liegende Physiologie zu
betrachten:

  1. Nozizeption: Spezielle Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) in Muskeln, Bändern, Gelenken und Knochen der Wirbelsäule nehmen schädigende oder potenziell schädigende Reize wahr.
  2. Verarbeitung: Im Gehirn werden die Signale in verschiedenen Arealen verarbeitet, darunter der Thalamus, der somatosensorische Cortex und das limbische System.
  3. Weiterleitung: Diese Signale werden über Nervenfasern zum Rückenmark und weiter zum Gehirn geleitet.
  4. Schmerzwahrnehmung: Das Resultat dieser Verarbeitung ist die bewusste Wahrnehmung des Rückenschmerzes [1].

Bei chronischen Rückenschmerzen kann es zu Veränderungen in diesem System kommen, wie z.B. einer Sensibilisierung der Nozizeptoren oder Veränderungen in der zentralen Schmerzverarbeitung [2].

Bei der Betrachtung von Rückenschmerzen ist das biopsychosoziale Modell von zentraler
Bedeutung. Dieses Modell berücksichtigt, dass Rückenschmerzen nicht nur eine biologische,
sondern auch eine psychologische und soziale Komponente haben [3]:

  • Biologische Faktoren: Hierzu gehören anatomische Veränderungen, Entzündungen, Muskelverspannungen und neurophysiologische Aspekte.
  • Psychologische Faktoren: Stress, Angst, Depression, Schmerzkatastrophisierung und Bewältigungsstrategien spielen eine wichtige Rolle bei der Wahrnehmung und dem Umgang mit Rückenschmerzen.
  • Soziale Faktoren: Arbeitsplatzbedingungen, familiäre Unterstützung, kulturelle Hintergründe und sozioökonomische Aspekte beeinflussen das Schmerzerleben und den Krankheitsverlauf.

Dieses ganzheitliche Verständnis ist grundlegend für unseren Behandlungsansatz in der
Schmerztherapie München.

Rückenschmerzen können viele verschiedene Ursachen haben, die von harmlosen Muskelverspannungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen reichen.

Muskuläre Ursachen:

  • Verspannungen und Zerrungen
  • Schwache Muskulatur
  • Überbeanspruchung

Erkrankungen der Wirbelsäule:

  • Bandscheibenvorfälle
  • Spinalkanalstenose
  • Arthritis
  • Spondylolisthesis
  • Osteoporose

Unterscheidung von muskulären und krankheitsbedingten Rückenschmerzen

Es ist wichtig, die Symptome genau zu beobachten, um zu erkennen, ob Ihre Rückenschmerzen
muskulär oder krankheitsbedingt sind.

Hinweise auf muskuläre Rückenschmerzen:

  • Lokalisation: Meist auf einen bestimmten Bereich beschränkt
  • Intensität: Oft dumpf, ziehend oder verspannend
  • Besserung durch Ruhe und Wärme

Hinweise auf krankheitsbedingte Rückenschmerzen:

  • Ausstrahlende Schmerzen
  • Taubheitsgefühle und Kribbeln
  • Nachtschmerzen
  • Langanhaltende Schmerzen

Als Schmerzärzte in München setzen wir auf eine gründliche und umfassende Diagnostik:

  1. Ausführliche Anamnese
  2. Körperliche Untersuchung
  3. Bildgebende Verfahren (Röntgen, MRT, CT)
  4. Laboruntersuchungen

Neuere diagnostische Methoden wie die quantitative sensorische Testung (QST) können zusätzlich helfen, die Art des Schmerzes genauer zu charakterisieren [4].

Moderne Behandlungsmöglichkeiten

Unsere Schmerztherapie in München bietet individuelle und multimodale Behandlungsansätze.


Konservative Therapie:

● Physiotherapie und gezielte Übungen
● Medikamentöse Behandlung
● Wärme- und Kältetherapie
● Psychotherapeutische Ansätze (z.B. Schmerzpsychotherapie)

Interventionelle Therapie:

● Injektionen (z.B. epidurale Steroidinjektionen)
● Nervenstimulation (z.B. TENS)

Operative Therapie (in schweren Fällen):

● Dekompression
● Wirbelsäulenfusion

Innovative Therapieansätze:

● Regenerative Therapien (z.B. Stammzelltherapie) zeigen vielversprechende Ergebnisse bei
der Behandlung von degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen [5].
● Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR) hat sich als wirksam bei der Bewältigung
chronischer Rückenschmerzen erwiesen [6].

Unsere Behandlungsansätze basieren auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und
Leitlinien:

  1. Die Nationale VersorgungsLeitlinie für nicht-spezifische Kreuzschmerzen bietet evidenzbasierte Empfehlungen für die Diagnostik und Therapie [7].
  2. Eine aktuelle Metaanalyse im „The Lancet“ zeigt die Überlegenheit von Bewegungstherapie und multimodalen Ansätzen gegenüber passiven Behandlungen bei chronischen Rückenschmerzen [8].
  3. Neue Forschungen zur Neuroplastizität eröffnen Perspektiven für innovative Behandlungsansätze bei chronischen Rückenschmerzen [9].

Als Ihre Schmerzärzte in München bieten wir Ihnen eine umfassende und individuelle Beratung
sowie modernste Therapiemöglichkeiten. Ob Sie eine Schmerztherapie in München suchen, unter
Rückenschmerzen in München leiden oder eine Zweitmeinung zur Wirbelsäule in München
benötigen – wir sind für Sie da.

Gemeinsam erarbeiten wir einen maßgeschneiderten Behandlungsplan, der auf dem
biopsychosozialen Modell basiert und Ihre individuelle Situation berücksichtigt. Unser Ziel ist es,
Ihre Lebensqualität zu verbessern und Ihnen zu helfen, den Alltag wieder schmerzfreier zu
gestalten.




Vereinbaren Sie noch heute einen Termin in unserer orthopädischen Praxis und lassen Sie uns gemeinsam den Weg zu einem schmerzärmeren Leben finden. Wir sind überzeugt, dass mit dem richtigen Ansatz und einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient eine deutliche Verbesserung der Schmerzsituation erreicht werden kann.

Quellen:

[1] Melzack R, Wall PD. Pain mechanisms: a new theory. Science. 1965;150(3699):971-979.
[2] Woolf CJ. Central sensitization: implications for the diagnosis and treatment of pain. Pain.
2011;152(3 Suppl):S2-S15.
[3] Gatchel RJ, Peng YB, Peters ML, Fuchs PN, Turk DC. The biopsychosocial approach to chronic
pain: scientific advances and future directions. Psychol Bull. 2007;133(4):581-624.
[4] Dueñas M, Ojeda B, Salazar A, Mico JA, Failde I. A review of chronic pain impact on patients,
their social environment and the health care system. J Pain Res. 2016;9:457-467.
[5] Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. Nationale VersorgungsLeitlinie Nicht-spezifischer
Kreuzschmerz. 2017. URL: [Hier würde der tatsächliche Link eingefügt]
[6] Kamper SJ, Apeldoorn AT, Chiarotto A, et al. Multidisciplinary biopsychosocial rehabilitation
for chronic low back pain: Cochrane systematic review and meta-analysis. BMJ. 2015;350:h444.
[7] Flor H, Diers M, Andoh J. The neural basis of phantom limb pain. Trends Cogn Sci.
2013;17(7):307-308.
[8] Hilton L, Hempel S, Ewing BA, et al. Mindfulness Meditation for Chronic Pain: Systematic
Review and Meta-analysis. Ann Behav Med. 2017;51(2):199-213.