Chronische Schmerzen

Ein ganzheitlicher Ansatz zur Diagnose und Behandlung

Chronische Schmerzen

Millionen Menschen weltweit leiden unter chronischen Schmerzen, die ihren Alltag erheblich beeinträchtigen können. Als spezialisierte Schmerzärzte in München ist es unser Anliegen, Ihnen fundierte Informationen über chronische Schmerzen zu bieten und Ihnen Wege aufzuzeigen, wie Sie damit umgehen können. Ob Sie unter Rückenschmerzen in München leiden, Beckenschmerzen haben oder eine Zweitmeinung zur Wirbelsäule in München suchen, wir sind hier, um Ihnen mit unserem Fachwissen und modernsten Behandlungsmethoden zur Seite zu stehen.

Chronische Schmerzen sind definiert als Schmerzen, die länger als drei bis sechs Monate andauern oder über die normale Heilungszeit einer Verletzung oder Krankheit hinaus bestehen bleiben. Im Gegensatz zu akuten Schmerzen, die eine wichtige Schutz- und Warnfunktion haben, können chronische Schmerzen das Schmerzempfinden des Körpers nachhaltig verändern. Sie können konstant oder wiederkehrend auftreten und verschiedene Intensitäten aufweisen.

Um chronische Schmerzen besser zu verstehen, ist es wichtig, die zugrunde liegende Physiologie
zu betrachten:

  1. Nozizeption: Spezielle Rezeptoren (Nozizeptoren) nehmen schädigende oder potenziell schädigende Reize wahr.
  2. Weiterleitung: Diese Signale werden über Nervenfasern zum Rückenmark und weiter zum Gehirn geleitet.
  3. Verarbeitung: Im Gehirn werden die Signale in verschiedenen Arealen verarbeitet, darunter der Thalamus, der somatosensorische Cortex und das limbische System.
  4. Schmerzwahrnehmung: Das Resultat dieser Verarbeitung ist die bewusste Wahrnehmung des Schmerzes [1].

Bei chronischen Schmerzen kann es zu Veränderungen in diesem System kommen, wie z.B. einer Sensibilisierung der Nozizeptoren oder Veränderungen in der zentralen Schmerzverarbeitung. Dies kann dazu führen, dass Schmerzen auch ohne aktuelle Gewebeschädigung fortbestehen [2].

Bei der Betrachtung chronischer Schmerzen ist das biopsychosoziale Modell von zentraler Bedeutung. Dieses Modell berücksichtigt, dass Schmerz nicht nur eine biologische, sondern auch eine psychologische und soziale Komponente hat [3]:

  • Biologische Faktoren: Hierzu gehören anatomische Veränderungen, Entzündungen, genetische Prädispositionen und neurophysiologische Aspekte.
  • Psychologische Faktoren: Stress, Angst, Depression, Schmerzkatastrophisierung und Bewältigungsstrategien spielen eine wichtige Rolle.
  • Soziale Faktoren: Arbeitsplatzbedingungen, familiäre Unterstützung, kulturelle Hintergründe und sozioökonomische Aspekte beeinflussen das Schmerzerleben.

Dieses ganzheitliche Verständnis ist grundlegend für unseren Behandlungsansatz in der Schmerztherapie München.

Die Ursachen für chronische Schmerzen sind vielfältig und oft komplex:

  1. Verletzungen und Unfälle: Unvollständig verheilte Verletzungen können zu anhaltenden Schmerzen führen.
  2. Erkrankungen: Krankheiten wie Arthritis, Fibromyalgie oder Diabetes können chronische Schmerzen verursachen.
  3. Nervenverletzungen: Schädigungen des Nervensystems, z.B. durch diabetische Neuropathie
    oder Herpes Zoster, können zu neuropathischen Schmerzen führen.
  4. Psychische Faktoren: Stress, Angst und Depression können das Schmerzempfinden verstärken
    und chronifizieren.
  5. Idiopathische Schmerzen: In manchen Fällen lässt sich keine klare organische Ursache finden.

Beckenschmerzen und Rückenschmerzen in München sind häufige Beschwerden, die zu chronischen Schmerzzuständen führen können. Oft liegt diesen Beschwerden eine Kombination verschiedener Faktoren zugrunde.

Chronische Schmerzen können das Leben auf vielfältige Weise beeinflussen:

  • Körperlich: Schlafstörungen, chronische Erschöpfung, Bewegungseinschränkungen, Muskelverspannungen
  • Emotional: Angst, Depression, Hilflosigkeit, Frustration
  • Sozial: Einschränkungen im sozialen Leben, Isolation, Beziehungsprobleme
  • Beruflich: Eingeschränkte Arbeitsfähigkeit, finanzielle Belastungen

Diese Auswirkungen können sich gegenseitig verstärken und zu einem Teufelskreis führen, der die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt [4].

Als Schmerzärzte in München setzen wir auf eine gründliche und umfassende Diagnostik:

  1. Ausführliche Anamnese: Detaillierte Erfassung der Krankengeschichte, des Schmerzverlaufs und beeinflussender Faktoren
  2. Körperliche Untersuchung: Genaue Untersuchung zur Identifikation von Schmerzauslösern und -verstärkern
  3. Bildgebende Verfahren: Einsatz von Röntgen, MRT oder CT zur Darstellung struktureller Veränderungen
  4. Laboruntersuchungen: Bluttests zur Identifikation entzündlicher oder systemischer Erkrankungen
  5. Psychologische Assessments: Erfassung psychosozialer Faktoren und ihrer Rolle im Schmerzgeschehen
Behandlung chronischer Schmerzen

Konservative Therapie

  • Medikamentöse Behandlung: Schmerzmittel, Antidepressiva und Antikonvulsiva können zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.
  • Physiotherapie: Gezielte Übungen stärken die Muskulatur und verbessern die Beweglichkeit.
  • Psychotherapie: Verhaltenstherapie und andere psychologische Ansätze können helfen, mit den emotionalen Auswirkungen umzugehen.
  • Entspannungstechniken: Progressive Muskelrelaxation, Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR)
  • Ergotherapie: Anpassung von Arbeitsplatz und Alltagsaktivitäten

Interventionelle Therapie

  • Injektionen: Gezielte Nervenblockaden, Kortison-Injektionen bei entzündlichen Prozessen
  • Nervenstimulation: Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS), Spinal Cord Stimulation bei ausgewählten Indikationen
  • Minimal-invasive Verfahren: z.B. Radiofrequenzablation bei Facettengelenkschmerzen
  • In seltenen Fällen: chirurgische Interventionen, wenn konservative Maßnahmen ausgeschöpft sind

Aktuelle Forschung und Leitlinien

Unsere Behandlungsansätze basieren auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und
Leitlinien:

  1. Die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. hat umfassende Leitlinien zur Behandlung chronischer Schmerzen veröffentlicht, die wir in unserer Praxis berücksichtigen [5].
  2. Eine aktuelle Metaanalyse im „Pain“ Journal zeigt die Wirksamkeit multimodaler Therapieansätze bei chronischen Rückenschmerzen [6].
  3. Neuere Forschungen zur Neuroplastizität eröffnen neue Perspektiven in der Schmerztherapie, insbesondere bei der Behandlung von Phantomschmerzen und komplexen regionalen
    Schmerzsyndromen (CRPS) [7].
  4. Studien zur Wirksamkeit von Achtsamkeitsbasierter Stressreduktion (MBSR) bei chronischen Schmerzen zeigen vielversprechende Ergebnisse [8].

Als Ihre Schmerzärzte in München bieten wir Ihnen eine umfassende und individuelle Beratung sowie modernste Therapiemöglichkeiten. Ob Sie eine Schmerztherapie in München suchen, unter Beckenschmerzen leiden oder eine Zweitmeinung zur Wirbelsäule in München benötigen – wir sind für Sie da.

Gemeinsam erarbeiten wir einen maßgeschneiderten Behandlungsplan, der auf dem biopsychosozialen Modell basiert und Ihre individuelle Situation berücksichtigt. Unser Ziel ist es, Ihre Lebensqualität zu verbessern und Ihnen zu helfen, den Alltag wieder schmerzfreier zu gestalten.


Vereinbaren Sie noch heute einen Termin in unserer orthopädischen Praxis und lassen Sie uns gemeinsam den Weg zu einem schmerzärmeren Leben finden. Wir sind überzeugt, dass mit dem richtigen Ansatz und einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient eine deutliche Verbesserung der Schmerzsituation erreicht werden kann.

Quellen:

[1] Melzack R, Wall PD. Pain mechanisms: a new theory. Science. 1965;150(3699):971-979.
[2] Woolf CJ. Central sensitization: implications for the diagnosis and treatment of pain. Pain.
2011;152(3 Suppl):S2-S15.
[3] Gatchel RJ, Peng YB, Peters ML, Fuchs PN, Turk DC. The biopsychosocial approach to chronic
pain: scientific advances and future directions. Psychol Bull. 2007;133(4):581-624.
[4] Dueñas M, Ojeda B, Salazar A, Mico JA, Failde I. A review of chronic pain impact on patients,
their social environment and the health care system. J Pain Res. 2016;9:457-467.
[5] Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. Nationale VersorgungsLeitlinie Nicht-spezifischer
Kreuzschmerz. 2017. URL: [Hier würde der tatsächliche Link eingefügt]
[6] Kamper SJ, Apeldoorn AT, Chiarotto A, et al. Multidisciplinary biopsychosocial rehabilitation
for chronic low back pain: Cochrane systematic review and meta-analysis. BMJ. 2015;350:h444.
[7] Flor H, Diers M, Andoh J. The neural basis of phantom limb pain. Trends Cogn Sci.
2013;17(7):307-308.
[8] Hilton L, Hempel S, Ewing BA, et al. Mindfulness Meditation for Chronic Pain: Systematic
Review and Meta-analysis. Ann Behav Med. 2017;51(2):199-213.