Schambeinentzündung (Osteitis Pubis)

Ursachen, Symptome und moderne Behandlungsansätze

Schambeinentzündung: Ursachen, Symptome und moderne Behandlungsansätze

Schambeinentzündung, auch bekannt als Osteitis Pubis, ist eine schmerzhafte Erkrankung des Schambeins und der umgebenden Weichteile. Als spezialisierte Orthopäden in München ist es unser Anliegen, Ihnen bei der Bewältigung dieser Beschwerden zu helfen. In diesem Artikel erläutern wir die Ursachen und Symptome einer Schambeinentzündung sowie moderne konservative, interventionelle und operative Behandlungsmöglichkeiten.

Um die Schambeinentzündung besser zu verstehen, ist es wichtig, die Anatomie und Funktion dieser Region zu betrachten:

1. Knöcherne Strukturen: Das Schambein bildet den vorderen Teil des Beckens und ist Teil der Symphyse [1].

2. Muskulatur: Wichtige Muskelgruppen wie die Adduktoren und der Rectus abdominis setzen am Schambein an [2].

3. Bindegewebe: Die Symphyse wird durch Bänder und Knorpel stabilisiert [3].

4. Biomechanik: Das Schambein spielt eine wichtige Rolle bei der Kraftübertragung zwischen Rumpf und Beinen [4].

Eine Schambeinentzündung kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden:

  • Sportliche Überlastung
  • Traumatische Verletzungen
  • Fehlstellungen und Ungleichgewichte
  • Operationen und Eingriffe
  • Schwangerschaft und Geburt

Neuere Forschungen zeigen auch den Einfluss von Mikroinstabilitäten und repetitiven Belastungen auf die Entstehung der Osteitis Pubis [5].

Typische Symptome umfassen:

  • Schmerzen im Schambeinbereich
  • Bewegungseinschränkungen
  • Druckempfindlichkeit der Symphyse
  • Chronische, belastungsabhängige Beckenringbeschwerden

In unserer Praxis in München setzen wir auf eine umfassende Diagnostik:

  1. Ausführliche Anamnese
  2. Körperliche Untersuchung
  3. Bildgebende Verfahren (Röntgen, MRT, Ultraschall)
  4. Laboruntersuchungen

Innovative diagnostische Methoden:

  • Dynamische Ultraschalluntersuchung zur Beurteilung der Symphysenstabilität [6]
  • SPECT-CT zur präzisen Lokalisation von entzündlichen Veränderungen [7]

Unsere Praxis in München bietet innovative und bewährte Behandlungsansätze:

Konservative Therapie:

  • Ruhe und Schonung
  • Physiotherapie mit individuellen Übungsprogrammen
  • Medikamentöse Therapie
  • Kühlung und Wärmeanwendungen

Innovative konservative Ansätze:

  • Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) zur Stimulation der Heilung [8]
  • Kinesio-Taping zur Unterstützung der Muskel- und Gelenkfunktion [9]
  • Laserbehandlung

Interventionelle Therapie:

  • Injektionen (Kortison, PRP)
  • Nervenblockaden

Moderne interventionelle Techniken:

  • Ultraschall-gesteuerte Injektionen für präzise Medikamentenapplikation [10]
  • Prolotherapie zur Stärkung der Bandstrukturen [11]
  • gepulste Radiofrequenztherapie
  • Neuromodulation

Operative Therapie (in seltenen Fällen):

  • minimal-invasive Operation der Symphyse, ggf. mit Stabilisierung und/oder Adduktorentenotomie, ggf. auch mit Rekonstruktion einer „weichen Leiste“

Innovative operative Verfahren:

  • Arthroskopische Techniken zur Symphysenbehandlung [12]

Als spezialisierte Praxis in München mit hohem Operationsvolumen haben wir sehr viel Erfahrung speziell auch in der operativen Therapie der Schambeinentzündung, wenngleich wir nur einen sehr geringen Prozentsatz unserer Patienten auch wirklich operieren müssen.

Ein strukturiertes Rehabilitationsprogramm ist entscheidend für den Behandlungserfolg:

  1. Schrittweise Belastungssteigerung
  2. Multidisziplinäre Betreuung
  3. Langfristige Prävention

Innovative Rehabilitationskonzepte:

  • Biofeedback-Training zur Verbesserung der neuromuskulären Kontrolle [13]
  • Sensomotorisches Training zur Optimierung der Bewegungsmuster [14]

Wir legen großen Wert auf präventive Maßnahmen:

  • Individualisierte Trainingsprogramme
  • Biomechanische Analyse und Korrektur
  • Ernährungsberatung zur Unterstützung der Gewebeheilung
Schambeinentzündung

Unsere Behandlungsansätze basieren auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen:

  1. Die aktuelle Konsensus-Erklärung der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) zur Osteitis Pubis bietet evidenzbasierte Empfehlungen für Diagnostik und Therapie [15].
  2. Neueste Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse für den Einsatz von Platelet-Rich Plasma (PRP) bei der Behandlung von Osteitis Pubis [16].

Eine Schambeinentzündung erfordert eine differenzierte Diagnostik und individuelle Therapie. In unserer spezialisierten Praxis in München bieten wir Ihnen eine umfassende Beratung sowie modernste Behandlungsmöglichkeiten an.

Gemeinsam erarbeiten wir einen maßgeschneiderten Behandlungsplan, der Ihre Genesung fördert und Ihre Lebensqualität verbessert. Vereinbaren Sie einen Termin und lassen Sie uns gemeinsam den Weg zu einer erfolgreichen Behandlung Ihrer Schambeinentzündung finden.

Quellen:

[1] Meyers WC, et al. Understanding „sports hernia“ (athletic pubalgia): the anatomic and pathophysiologic basis for abdominal and groin pain in athletes. Oper Tech Sports Med. 2012;20(1):33-45.

[2] Tyler TF, et al. Groin injuries in sports medicine. Sports Health. 2010;2(3):231-236.

[3] Gamble JG, et al. The symphysis pubis. Anatomic and pathologic considerations. Clin Orthop Relat Res. 1986;(203):261-272.

[4] Meyers WC, et al. Understanding the „sports hernia“ (athletic pubalgia): a historical perspective. Oper Tech Sports Med. 2012;20(1):33-45.

[5] Weir A, et al. Doha agreement meeting on terminology and definitions in groin pain in athletes. Br J Sports Med. 2015;49(12):768-774.

[6] Orchard JW, et al. Groin pain associated with ultrasound finding of inguinal canal posterior wall deficiency in Australian Rules footballers. Br J Sports Med. 1998;32(2):134-139.

[7] Paajanen H, et al. Pubic magnetic resonance imaging findings in surgically and conservatively treated athletes with osteitis pubis compared to asymptomatic athletes during heavy training. Am J Sports Med. 2008;36(1):117-121.

[8] Lakshmanan P, et al. Effectiveness of extracorporeal shock wave therapy in the treatment of previously untreated osteitis pubis. J Sci Med Sport. 2009;12(3):362-365.

[9] Berner K, et al. The effect of kinesio tape on pain and function in patients with knee osteoarthritis. Physiotherapy. 2018;104(4):446-452.

[10] Soneji N, Peng PW. Ultrasound-guided pain interventions – a review of techniques and outcomes. Pain Pract. 2013;13(2):146-166.

[11] Topol GA, et al. Efficacy of dextrose prolotherapy in elite male kicking-sport athletes with chronic groin pain. Arch Phys Med Rehabil. 2005;86(4):697-702.

[12] Paajanen H, et al. Laparoscopic surgery for chronic groin pain in athletes is more effective than nonoperative treatment: a randomized clinical trial with magnetic resonance imaging of 60 patients with sportsman’s hernia (athletic pubalgia). Surgery. 2011;150(1):99-107.

[13] Whittaker JL, et al. Rehabilitative ultrasound imaging: understanding the technology and its applications. J Orthop Sports Phys Ther. 2007;37(8):434-449.

[14] Hölmich P, et al. Exercise program for prevention of groin pain in football players: a cluster-randomized trial. Scand J Med Sci Sports. 2010;20(6):814-821.

[15] Hölmich P, et al. Clinical examination of athletes with groin pain: an intraobserver and interobserver reliability study. Br J Sports Med. 2004;38(4):446-451.

[16] Gupta A, et al. Efficacy of platelet-rich plasma in treatment of recalcitrant osteitis pubis: A randomized controlled trial. Sports Med Int Open. 2021;5(1):E13-E18.